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482 Route 29.DAMASCUS. Geschichte.Nach der Schlacht beim Yarmûk fiel Damascus in die Hände der Araber.
Die Angaben, wie lange Zeit die Stadt belagert worden sei, schwanken.
Die muslimischen Feldherrn stellten mit grosser Umsicht ihre Heeres-
abtheilungen
so auf, dass Entsatz unmöglich war. Der Hauptbefehls-
haber
der Araber war Abu ʿUbeida; Châlid Ibn Welîd, der Sieger am
Yarmûk, stand am östlichen Thore. Das wahrscheinlichste ist, dass Châlid,
der sich überhaupt durch Kühnheit auszeichnete, mit Strickleitern die
Wälle in einer Nacht, als die Griechen sorglos waren, erstieg, das Thor
öffnete und seine Truppen einziehen liess. Als die Damascener dies
merkten, capitulirten sie mit den Befehlshabern, die an den andern Tho-
ren
standen; auch hier rückten die Araber ein und trafen in der Mitte
der Stadt auf die raubenden und sengenden Schaaren Châlid’s. Die Stadt
wurde daher zur Hälfte als eine eroberte, zur Hälfte als eine freiwillig
übergebene betrachtet. Den Christen wurde der Besitz von 15 Kirchen
verbrieft (Anfang 635).

Der Glanz von Damascus beginnt mit der Herrschaft der ʿOmayyaden.
Die ʿOmayyaden (S. 70) waren ohne Zweifel die bedeutendsten Fürsten,
welche die Araber je hervorgebracht haben. Zunächst verlegte Muʿâwiya
den Sitz seiner Herrschaft nach Damascus. Die ʿOmayyaden waren reich
und vergnügungssüchtig, und die Araber begannen von ihren Besiegern sich
Sinn für verfeinerten Lebensgenuss anzueignen, obwohl ihre Denkweise
noch einfach blieb (über den Bau der grossen Moschee s. S. 502). Familien-
zwist
untergrub die Dauer der ʿomayyadischen Herrschaft und bahnte dem
Aufkommen der Abbasiden den Weg; dadurch wurde der Schwerpunkt
des Reiches wieder von Damascus weg nach O. verlegt. Die Damascener
waren daher auch mit den ʿAbbasiden nicht zufrieden. In den folgenden
Jahrhunderten gerieth Damascus in die Gewalt der Tuluniden von Aegypten;
hierauf verheerten die Kämpfe der Karmatensecte Syrien bis vor die Thore
der Stadt. Später (von 936 an) verwüsteten die Streitigkeiten der Ichschiden
mit den im nördlichen Syrien und Mesopotamien residirenden Hamdani-
den
(S. 71) das Land. Hierauf kam Damascus in die Gewalt der Fâtimiden
von Aegypten; aber diese Fürsten konnten die inneren Fehden und bis-
weilen
selbst die Einfälle der Byzantiner nicht hindern. Im Jahre 1075/6
fiel Damascus in die Hände der Seldjuken (S. 72). Im Jahre 1126 rückten
die Kreuzfahrer unter Balduin von Tiberias aus gegen Damascus vor; sie
errangen zwar südlich von der Stadt einen Sieg über Toghtekîn, mussten
sich aber dennoch wieder zurückziehen. Einige Jahre später traten die
Assassinen, die in Damascus mächtig waren, mit den Franken in Verbin-
dung
und versprachen ihnen Damascus (gegen Tyrus) auszuliefern. Dies
wurde aber durch den Fürsten Bûrî verhindert; dieser überfiel die heran-
ziehenden
Franken und plünderte ihr Lager. Im Jahre 1148 belagerte
Konrad III. Damascus; aber der Fürst von Mosul Seif ed-dîn Ghâzi und
Nûr ed-dîn Mahmud, der Bruder des Fürsten von Aleppo, kamen dem
Fürsten von Damascus Mudjîr ed-dîn Eibek zu Hilfe. Dieser Fürst lag
fast beständig im Krieg mit den Franken, bis Nûreddîn ihm Damascus
entriss (1153). Nûreddîn verschönerte Damascus; er umgab die Stadt
mit neuen Befestigungen, liess viele Moscheen und Schulen erbauen
und die Brunnen herstellen; er gründete ein Gerichtshaus, in welchem
er selber zweimal in der Woche zu Gericht sass. Noch einmal bedroh-
ten
die Franken Damascus im J. 1177, und der Statthalter Saladins
musste sich von ihnen loskaufen. Später wurde Damascus Mittelpunkt
der kriegerischen Unternehmungen Saladins gegen die Franken. Wie-
derum
hatte Damascus in den Kämpfen der Nachfolger Saladins meh-
rere
Belagerungen auszuhalten. Im Jahre 1260 musste sich die Stadt
den Mongolen unter Hûlagû (S. 74) ergeben. Von diesen wurden die
Christen sehr begünstigt; aber das Blatt wandte sich, als der Mameluken-
fürst
von Aegypten, Kotuz, die Stadt zurück eroberte. Dessen Nach-
folger
war Bibars, der die Citadelle von Damascus neu baute. Im Jahre 1300
plünderten die Tataren unter Ghazzan Chân die Stadt wieder und ver-
brannten
viele Gebäude. Im Jahre 1399 rückte Timûr gegen Damascus; die
Stadt kaufte sich jedoch durch Zahlung einer Million Goldstücke von der
Plünderung frei. Das Schloss ergab sich, nachdem die Tataren die oberhalb